Lehrgang/Programm Verrechnungspreise Steuerrecht, Recht Wirtschaftsprüfung

Anwendung von Verrechnungspreisen an praktischen Beispielen

Zertifikatslehrgang im Workshop-Format

Aktuelle Veranstaltung | 421034 | merken 29.04.2026 - 25.11.2026 | Wien | 34 LE | Lehrende: Haselsteiner, Sebastian; Kerstinger, Eva-Maria
Verfügbarkeit
Viele freie Plätze Viele freie Plätze
Preis (inkl. USt) € 2.160,00

Beschreibung

Verrechnungspreise sind ein zentrales Thema im internationalen Steuerrecht – und gleichzeitig eine der größten Herausforderungen für Unternehmen.
Mit diesem Lehrgang im Workshop-Format sind Sie den Herausforderungen nicht nur gewachsen, sondern beherrschen sie souverän! 

Dieser Workshop vermittelt in zwei aufeinander aufbauenden Modulen die Grundlagen und vertieften Kenntnisse zur korrekten Anwendung von Verrechnungspreisen anhand zahlreicher praxisnaher Fallbeispiele.

Im Modul 1 lernen Sie die rechtlichen Grundlagen, den Aufbau einer Verrechnungspreisdokumentation sowie die richtige Vorgehensweise bei der Methodenwahl und Funktions- & Risikoanalyse kennen.
Im Modul 2 stehen komplexe Themen wie konzerninterne Finanzierungen, Reorganisationen, immaterielle Wirtschaftsgüter sowie aktuelle Entwicklungen wie „Amount B“ im Fokus.
Sie schließen den Lehrgang mit einer Praxisprüfung am letzten Lehrgangstag ab.

Durch die Kombination aus Theorie und intensiver Praxisarbeit gewinnen die Teilnehmenden ein sicheres Verständnis für die Anwendung von Verrechnungspreisen im Unternehmensalltag – von der Analyse über die Dokumentation bis zur steuerlichen Umsetzung.

Abschließend zum Lehrgang gibt es eine Online Multiple-Choice-Prüfung (11.11.2026) gefolgt von einem Praxistag (25.11.2026) mit auszuarbeitender Case-Studie. Diese Case-Studie wird am Praxistag präsentiert und diskutiert. Abschließen erhalten Sie ein Zertifikat.

Lehrgangsleitung: StB Mag. Dr. Eva Maria Kerstinger

Zielgruppe

Wiedereinsteiger:innen, Refresher und Personen mit keiner oder geringer Erfahrung im Bereich Verrechnungspreise.

Ausbildungsziel / Lernergebnisse

Nach Abschluss dieses Lehrgangs sind die Teilnehmer:innen in der Lage:

  • rechtliche Grundlagen sicher einzuordnen und Verrechnungspreisfälle zu erkennen, indem sie den Fremdvergleichsgrundsatz anwenden und typische konzerninterne Transaktionen korrekt zuordnen.
  • eine Funktions- und Risikoanalyse eigenständig durchzuführen und auf dieser Basis die passende Verrechnungspreismethode auszuwählen und zu begründen, inklusive der Ableitung geeigneter Datenquellen.
  • eine effiziente Verrechnungspreisdokumentation zu erstellen, die den Anforderungen in Österreich, der EU und der OECD entspricht, und typische Problemstellungen bei Datenbankstudien zu erkennen.
  • Dienstleistungsverrechnungen praxisgerecht zu kalkulieren, indem sie die richtige Kostenbasis bestimmen, den Gewinnaufschlag nachvollziehbar festlegen und den Nachweis des wirtschaftlichen Nutzens korrekt dokumentieren.

Inhalt

Modul 1: Anfänger und Refresher (2 Tage)

Tag 1 
Vormittag (10:00 – 13:00 Uhr):

a) THEORIE: Rechtliche Grundlagen und Zielsetzung von Verrechnungspreisen
• Was sind Verrechnungspreise?
• Nationale und internationale Rechtsgrundlagen
• Der „Fremdvergleichsgrundsatz“ (Arm’s Length Principle)
• Arten konzerninterner Transaktionen und Methodenwahl
• Folgen fremdunüblicher Bepreisung in Österreich

b) PRAXIS: Das Vorliegen von Verrechnungspreisfällen erkennen?
• Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen

Nachmittag (14:00 – 18:00 Uhr):
a) THEORIE: Basics zur Funktions- und Risikoanalyse und Methodenwahl
• Funktions- und Risikoanalyse als erster Schritt zur richtigen Bepreisung
• Auswahl und Anwendung der geeigneten Verrechnungspreismethode
• Das geeignete Zahlenmaterial – Was ist die richtige Basis?

b) PRAXIS: Der richtige Weg - Von der Funktions- und Risikoanalyse bis zur geeigneten Methodenwahl
• Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen


Tag 2
Vormittag (9:00 – 12:30 Uhr):

a) THEORIE: Rechtliche Grundlagen der Dokumentationsanforderungen
• Warum eine ordnungsgemäße Verrechnungspreisdokumentation unerlässlich ist
• Rechtliche Rahmenbedingungen in Österreich, EU sowie OECD
• Dokumentation bei KMUs – erforderlich?
• Aufbau und Struktur einer effizienten Dokumentation (Master und Local File)
• Country-by-Country Report und dessen Aussagen

b) PRAXIS: Verrechnungspreisdokumentation sowie Datenbankstudien auf dem Prüfstand
• Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas und Erkennen von Problemstellungen anhand von Fallbeispielen

Nachmittag (13:30 – 17:00 Uhr):

a) THEORIE: Dienstleistungsverrechnungen leicht gemacht
• Anwendungsfälle und Umsetzung
• Die richtige Kostenbasis und Behandlung von Durchlaufposten
• Gewinnaufschlag – mit/ohne, wie hoch?
• Nachweis des Benefits und die geeignete Dokumentation

b) PRAXIS: Dienstleistungsverrechnungen leicht gemacht?
• Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen  


Modul 2: Fortgeschrittene (2 Tage)

Tag 1
Vormittag (10:00 – 13:00 Uhr):

a. THEORIE: Bepreisung konzerninterner Vertriebseinheiten
• Das klassische Funktions- und Risikoprofil
• Agent, Limited Risk Distributor, Eigenhändler oder doch Strategieträger
• Möglichkeiten der fremdüblichen Bepreisung
• Die internationale Trendwende – Amount B?
• Year End Adjustments – das Gelbe vom Ei?

b. PRAXIS:  Bepreisung konzerninterne Warenlieferungen
i. Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen

Nachmittag (14:00 – 18:00 Uhr):

a. THEORIE: Konzernreorganisationen/ Immaterielle Wirtschaftsgüter
• Wann liegt eine Konzernstrukturänderung vor? Kommt es uU zur Verlagerung eines immateriellen Wirtschaftsguts?
• Ist diese in jedem Fall abgeltungspflichtig?
• Welche zusätzlichen Überlegungen kann bzw. muss ich anstellen?
• Ist eine Meldepflicht nach EU-MPfG gegeben?

b. PRAXIS: Konzernreorganisationen/ Immaterielle Wirtschaftsgüter
• Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen


Tag 2
Vormittag (9:00 – 12:30 Uhr):

a. THEORIE: Konzerninterne Finanzierungen
• Konzernstrategien und wirtschaftliche Gründe unterschiedlicher Arten von Finanzierungen
• Liegt Fremd- oder Eigenkapital vor?
• Gibt es den angemessenen fremdüblichen Zinssatz bzw. wie kann dieser bestimmt werden?
• Dokumentation und Nachweisführung

b. PRAXIS: Konzerninterne Finanzierungen
•  Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen

Nachmittag (13:30 – 17:00 Uhr):

a. THEORIE: Verrechnungspreiskorrekturen und Lösungsansätze
• Folgen fremdunüblicher Bepreisung in Österreich bzw. im Ausland
• Möglichkeiten der Beseitigung von Doppelbesteuerung im Inland bzw. auf zwischenstaatlicher Ebene
• Risiken und Stolpersteine, welche zu einer finalen (doppelten) Kostenbelastung führen können

b. PRAXIS: Verrechnungspreiskorrekturen und Lösungsansätze
• Workshop:
Gemeinsame Erarbeitung des Themas anhand von Fallbeispielen


 Die Prüfung ist Teil des Lehrgangs und findet am 25.11.2026 praxisorientiert in Präsenz an der ASW Wien statt.

Präsenzveranstaltung

Die Zertifikatslehrgänge der ASW dienen der Vertiefung eines bestimmten Themenbereichs im Portfolio der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen.

Neben der Wissensvermittlung von Expertinnen/Experten aus dem Berufsstand und anderer Stakeholder mit denen der/die Steuerberater:in/Wirtschaftsprüfer:in im Arbeitsalltag zusammenarbeitet, wird der Fokus vor allem auf den fachlichen Austausch, die Diskussion über Fallbeispiele und die Vernetzung unter den Teilnehmer:innen und den Vortragenden gelegt.

Wir bitten daher um Verständnis, dass diese Veranstaltung ausschließlich in Präsenz in der ASW in Wien abgehalten und nicht online übertragen oder aufgezeichnet wird.

Teilnahmebestätigung

Diese Veranstaltung ist aus Sicht der Akademie geeignet, auf die Fortbildungsverpflichtung für Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen gemäß § 71 Abs. 3 WTBG 2017 angerechnet zu werden. Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Angabe der UE um Stunden á 60 Minuten handelt.

Bild- und Tonaufnahmen

Wir bitten um Verständnis, dass jegliche Aufzeichnungen von Veranstaltungen/Vorträgen/Diskussionen/Unterlagen/Listen etc. mit Bild und/oder Ton (mit welchen Tools auch immer), ohne vorherige Genehmigung durch die Akademie und der jeweiligen Vortragenden, verboten sind!