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Seminar Steuerrecht, Recht

Beteiligungsrisken des StB/WP an Finanzvergehen

erkennen und vermeiden

Aktuelle Veranstaltung | 706348 | merken 19.09.2022 | Salzburg | 4,5 UE |
Verfügbarkeit
Viele freie Plätze Viele freie Plätze
Preis (inkl. USt) € 264,00
Termin nicht buchbar

Beschreibung

Die Vermeidung einer Beteiligung an Finanzvergehen eines Mandanten ist ein allgegenwärtiges, brisantes Thema in sämtlichen zentralen Aufgabenbereichen (Buchführung, Bilanzierung, Erklärungserstellung, steuerliche Beratung/Vertretung etc) des Steuerberaters/Wirtschaftsprüfers. Die rasant zunehmende Komplexität der Steuergesetze erhöht das Fehlerrisiko. Die Risikogeneigtheit der Tätigkeit des Steuerberaters/Wirtschaftsprüfers wird zudem verschärft durch eine regelmäßig intensive Vertrauensbeziehung zu seinem Mandanten, durch die Aufgabenstellung der Minimierung der Steuerbelastung sowie die meist umfassende Pflichtenwahrnehmung für seinen Mandanten.

Im Rahmen des vorgestellten Seminars wird anhand von Fallstudien aus der Praxis und typischen Beratungssituationen das finanzstrafrechtliche Risikobewusstsein systematisch geschärft. Die Teilnehmer sind eingeladen vorweg per E-Mail (roman.leitner@leitnerleitner.com und alexander.lehner@leitnerleitner.com) ihre speziellen Fragen in neutralisierter Form an die Referenten heranzutragen. Diese Fälle werden in das Seminar entsprechend eingebunden.

Inhalt

  • Vorbemerkungen
  • Beteiligungslehre im FinStrG und StGB
    • Grundsätzliches
    • Täterschaftsformen
    • Deliktstadien (Vorbereitung/Versuch/Vollendung) und Beteiligung
    • Grenzen der sozialen Verträglichkeit (Sozialadäquanz)
  • Spezifische Beteiligungsrisken bei Finanzvergehen
    • Abgrenzung: Mitwisserschaft/Beteiligung
    • Beteiligungsrisken und Auftragsumfang
      • Exkurs: Beteiligungsrisken aus Erklärungsunterfertigung
      • Exkurs: Beteiligungsrisken durch FinanzOnline-Übermittlung ohne Freigabe des Mandanten
    • Beteiligungsrisken und Vertrauensgrundsatz
    • Risken aus Aufgabendelegation bei Lohnverrechnung/ Buchhaltung/ Bilanzerstellung/ Erklärungserstellung
      • Risken bei arbeitsteiligem Zusammenwirken StB/Mandant
    • Grenzen der Vertretbarkeit insb bei steuerlicher Gestaltungsberatung
    • Berichtigungspflicht des StB/WP
    • Besondere Haftungsrisken bei Abgabenbetrug
    • Haftungsrisken bei Hinterziehungen ausländischer Steuern
    • Abgabenhinterziehung im Einbringungsstadium
    • Sonderproblem: Strafrechtliche Verantwortlichkeit bei horizontalen Strukturen in Partnerschaften
    • Vermeidung der Verantwortlichkeit für (grobe) Fahrlässigkeit durch sachgerechte Bestandsaufnahme bei Übernahme von Neumandaten
    • Wegfall des Beraterprivilegs (§ 34 Abs 3): keine Auswirkungen auf den Umfang der finanzstrafrechtlichen Verantwortung des STB/WP
  • Risikovermeidung
    • Bekenntnis zur Steuerredlichkeit
    • Finanzstrafrechtliche Schutzwirkung durch ordnungsgemäße Organisation/Kontrolle
    • System Mitarbeiteraus- und -fortbildung
    • Erzeugung eines ausreichenden finanzstrafrechtlichen Risikoverständnisses für sämtliche Mitarbeiter
    • Elementares Risikoverständnis der Mandanten (Unternehmer/Geschäftsführer)
    • Kontrolle/Vier-Augen-Prinzip
    • Organisations- und Kontrollleitfäden für typische Aufgabenstellungen
    • Definition Schnittstelle Steuerberater/Mandant
    • Kontrollsystem Auftragsannahme
    • Gezielte Offenlegungspolitik im Grenzbereich
    • Sorgfältige Begutachtung zur Abklärung der Vertretbarkeit im Rahmen steuerlicher Gestaltungsberatung
    • Entschlossener Umgang bei Kenntniserlangung von Abgabenverkürzungen des Mandanten
    • Vorsicht bei Konflikttrennungen
    • Risikovermeidung im Betriebsprüfungsverfahren

Zielgruppe

Steuerberater:innen & Wirtschaftsprüfer:innen

Vortragende

WP/StB Hon.-Prof. Dr. Roman LEITNER StB Dr. Alexander LEHNER